13.06.2023
Letzte Woche war ich auf der re:publica 2023 und das waren ein paar richtig schöne Tage in Berlin! ♥️ Neben vielen spannenden und einigen wenigen shitty Sessions, war vor allem das Wiedersehen vieler Internet-Freunde und -Bekannter ganz wunderbar. 😌 Auch meine Zines bin ich alle losgeworden und hab auch vier Tauschzines zurückbekommen, hehe. Das mach ich nächstes Jahr wieder!

Was ich mir inhaltlich auf der re:publica 2023 angeguckt hab, zeig ich dir hier. Falls die Sessions online auf YouTube zu finden sind, sind sie unten verlinkt.
Diese Sessions hab ich auf der re:publica 2023 geschaut
Montag, Tag 1
- Coaching Cash: Inszenierungen von Money Mindset und finanzieller Intelligenz bei Social Media
Ich hatte mir unter dem Titel mehr Business Larry und weniger TikTok-Challenges vorgestellt. Außerdem fand ichs super störend, dass die Moderierenden die Videos anschließend nochmal detailreich beschrieben haben (die Session war gleichzeitig auch Podcast-Aufnahme). - Wir verhindern die KI-Apokalypse (mit KI)
Leider gibt es von der Session (noch?) keine Aufzeichnung, aber sie war ✨sehr gut und sehr witzig✨. Gregor Schmalzried und Marie Kilg haben über unsere Zukunft mit KIs gesprochen und gleichzeitig random aus dem Publikum genannte Begriffe in einen KI-generierten Filmtrailer verwandelt.
Dienstag, Tag 2
- Ich bin dann mal hier! Sind Digitalnomad•innen die neuen Kolonialherr•innen?
Auch hier gibt es (noch) keine Aufzeichnung, auch hier hatte ich was völlig anderes erwartet. Statt um Coaches auf Bali ging es um Expats in Lissabon. Generell erstmal nicht schlimm, aber ich war entsetzt über die Unreflektiertheit des Panels im Allgemeinen und auch die ganz, ganz schlimmen Beiträge aus dem Publikum im Speziellen. (Schlechtes Gewissen, wenn man in arme Regionen reist? Ach ja, einfach ne Banane bei nem Bauern am Wegesrand kaufen, dann hast du die Welt gerettet und dein Gewissen reingewaschen!) - Cheerleaders for China: What we Know About Foreigners in Chinese Propaganda
Was bewegt Westler dazu, Chinesische Propaganda auf YouTube und Co. zu teilen? Spoiler: Geld ist es nicht. Ein sehr spannender Kurzvortrag von Maria Bröckling. - Can We Still Trust Chinese Apps?
Und noch ein Vortrag, der sich um China dreht – und noch ein Vortrag, der leider (noch) nicht online ist. Der Vortrag hätte spannend werden können, leider haben die beiden Vortragenden sehr viel Zeit mit der Einleitung verplempert und als es dann richtig spannend wurde, war die Zeit vorbei. 🙁 - Bessere Quoten als beim Bachelor – YouTube ist erwachsen geworden
Mirella von mirellativ egal und Oğuz Yılmaz, Gründungsmitglied von Y-Titty und inzwischen Creator*innen-Manager, haben über ihre YouTube-Karrieren und die Plattform geplaudert. Für mich als aufstrebender YouTube-Star (hehe) fand ichs spannend, dass die beiden sagten, dass es zwischen YouTube Shorts und normalen YouTube-Videos nur eine geringe Überschneidung der Zuschauerschaft gibt. Das ist auch mein Gefühl: Wer Shorts guckt, guckt nicht unbedingt auch lange Videos. - Saisonrückblick Social Media Recht
Auch (noch) nicht online, habe es auch nicht bis ganz zum Schluss geschaut, weil mir ein Abendessen dann wichtiger war. Generell spannend, aber das ist so ne Session, bei der Publikumsfragen verboten gehören. Entweder, die Fragen sind so spezifisch, dass die Antwort nur die fragende Person interessiert, oder so allgemein, dass man sie in 2 Schritten hätte googlen können. Naja.
Mittwoch, Tag 3
- Flokati Beach: Im Osten aufwachsen
Ich bin im Westen geboren und aufgewachsen und hab die DDR nur haarscharf noch „miterlebt“. Für mich ist das Denken in Ost- vs. Westdeutschland schon immer total fremd gewesen, daher fand ich es umso interessanter zu hören, dass sich junge Menschen noch immer als „Ossis“ fühlen. Hab mich noch nie als „Wessi“ gefühlt oder jemand anderen als „Ossi“ angesehen und dachte auch nicht, dass sich jüngere Menschen noch so kategorisieren. Die Session war spannender, als ich erst dachte! - Dating im TV: Realtalk Edition
Die Session lief direkt im Anschluss an „Im Osten aufgewachsen“ und da ich die nachfolgende Session auf derselben Stage auch noch gucken wollte, bin ich einfach sitzen geblieben. Auf der Bühne saßen Kandidat*innen diverser Datingshows. Leider schaue ich das gar nicht, daher hab ich ganz viele Anspielungen, die die Leute auf der Bühne gemacht haben, null geschnallt („Ihr wisst doch, welche Nacht ich meine, ODER?“ – äh nein). Naja, zusammenfassend: Leute im Fernsehen schneiden manchmal fies zusammen, aber on-camera Arschlöcher sind meist auch off-camera Arschlöcher. - Danke, gut: Mental Health auf TikTok und Co: Wie (un)problematisch sind Selbstdiagnosen und psychologische Tipps auf Social Media?
Ich geb zu, dass ich bisher auch zu den Leuten gehörte, die innerlich die Augen verdrehen, wenn mir wieder jemand erzählt, dass er/sie „bestimmt ADHS oder Autismus hat“, weil man auf Insta son Meme gesehen hat mit „Schon wieder Schlüssel vergessen? Das ist ein Anzeichen von ADHS!!!!111„. Oder wenn mich jemand scheiße behandelt und als „Entschuldigung“ eine selbst gestellte ADHS-Diagnose vorschiebt. Daher seh ich solche Selbstdiagnosen und Content dazu gern mal kritisch. Aber es ist ja auch Fakt, dass vor allem Erwachsene kaum eine andere Chance haben, als sich selbst zu diagnostizieren, weil es kaum Therapeut*innen gibt, die sich mit diesen Störungen bei Erwachsenen auskennen. Der Psychologe Hannes-Vincent Krause hat gesagt „Es ist erstmal immer gut, wenn sich Menschen mit ihrer Psyche beschäftigen“ und das fand ich einen sehr schlauen und treffenden Satz.
Diese Sessions hab ich nachträglich geguckt
- Nie mehr mittelmäßige Texte ins Internet schreiben, auch nicht in dein Datingprofil
Ich lese seit einer ganzen Weile schon den Newsletter „Texthacks“ von Anne-Kathrin Gerstlauer. Wie der Name schon sagt, geht es darum, wie wir alle bessere Texte schreiben können. In ihrem Vortrag auf der re:publica 2023 hat sie 7 Hacks präsentiert – und die alle am Beispiel echter Tinder-Profile und -Nachrichten erklärte - Mit Kristallen und Klangschalen gegen die „Neue Weltordnung“
Katharina Nocun spricht über Verschwörungsideologien und wie „Spiritualität“ oft der Einstieg da rein ist. - Abschied von Twitter: Er ist nötig und fällt schwer, aber…
Wer unter einem Stein lebt und die Twitter-Shit der letzten Monate nicht mitbekommen hat, dem erklärt Luca Hammer nochmal alles ganz genau. Ich kann Twitter leider trotzdem noch nicht loslassen, so scheiße ich Elon Musk auch finde.
Mein re:publica 2023 Vlog

Und wenn du jetzt noch nicht genug re:publica 2023-Videos hattest, dann empfehle ich hier natürlich auch noch ganz uneigennützig meinen Vlog, haha!
Mir hat die re:publica mal wieder sehr, sehr gut gefallen! Ein bisschen schade finde ich es, dass es nächstes Jahr wieder zurück in die Station geht. Die neue Location hatte mir schon letztes Jahr sehr gut gefallen. Aber naja, das wird mich nicht davon abhalten, auch nächstes Jahr wieder auf die re:publica zu fahren!
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