24.01.2024
Die letzten beiden Wochen hab ich in meinem Lieblingsland Taiwan verbracht. Recht spontan gebucht und gedacht: Ich brauch doch eigentlich nur Internet und könnte von überall aus arbeiten – warum tu ich das nicht einfach mal?
Ich muss zugeben: Bisher fand ich die Vorstellung einer „Workation“ echt nicht ansprechend. In meinem Kopf war das quasi worst of both worlds: Keine richtige Entspannung, kein richtiges Arbeiten = Double Fail?
Ausprobieren wollte ich es trotzdem und siehe da: Ich bin positiv überrascht! Aber gut, fangen wir von vorn an:
Vor der Abreise: Das muss in den Koffer
Nicht umsonst schmückt ein Bubble Tea mein jenni.works-Logo: Ich liebe Taiwan und war schon sehr, sehr oft auf der Insel. Daher bin ich schon recht gut ausgerüstet und besitze z.B. schon entsprechende Netzteile und Adapter.
Zuhause arbeite ich an einem stationären Rechner, hab aber natürlich auch einen Laptop. Vor dem Abflug hab ich nochmal gecheckt, dass alle benötigten Programme installiert und geupdatet sind und ich Daten entweder in der Cloud oder auf dem Laptop zur Verfügung hatte.
Meine Technik-Packliste:
- Laptop und Netzteil
- Reiseadapter bzw. passende Stecker
- aufgeladene Powerbank
- Smartphone und Ladekabel
- Maus
- Kopfhörer
Nix wildes also. Eher ein recht minimalistisches Setup, oder? 😀 Hab auch nix vermisst unterwegs und würde es wieder so packen.
So war mein Workation-Plan
Taiwan ist uns 7 Stunden voraus. Bedeutet: Der „normale“ Arbeitstag in Deutschland beginnt um 16 Uhr taiwanischer Zeit.
Klar, als Selbstständige hab ich keinen Zwang, zu deutschen Bürozeiten erreichbar zu sein, aber aktuell hab ich ein Projekt, bei dem es doch ab und zu synchrone Abstimmungen braucht.
Ich empfand die Zeitverschiebung als perfekt: Ich hatte quasi den ganzen Tag Zeit für mich und konnte unbeschwert in Taipei herumstromern, während ich mich am Abend dann um Meetings etc. gekümmert hab.
So sah mein Arbeitsplatz aus
Bei der Buchung meines Airbnbs hab ich darauf geachtet, dass ich in der Wohnung einen ordentlichen Arbeitsplatz hab. Sprich: Schreibtisch und Stuhl, wenn möglich noch ne schöne Aussicht dabei. War wunderbar!
Falls interessant: Das hier war mein Airbnb.
Ursprünglich war mein Plan, auch mal von nem Café oder einem Coworking Space aus zu arbeiten.
Nun. Ersteres hab ich auch zwei Mal gemacht, aber richtig entspanntes Arbeiten war das wirklich nicht. 😅
Coworking Spaces hab ich mir angeguckt, aber die meisten hatten nur bis 18 oder 19 Uhr auf. Nach „deutscher“ Zeitrechnung war das quasi mitten in meinem Arbeitstag, sodass ich für Meetings dann wieder hätte umziehen müssen. Das war es mir dann irgendwie nicht wert, deshalb hab ich den Plan verworfen und die meiste Zeit einfach von meinem Airbnb aus gearbeitet.
Ein typischer Arbeitstag während meiner Workation
Glücklicher Weise hab ich meist kein Problem mit Jetlag. Eine meiner Spezialfähigkeiten ist, im Flugzeug einfach komplett durchzupennen und dann recht erfrischt am Zielort aufzuwachen. ✌️ Daher war ich sehr schnell direkt in meinem normalen Rhythmus.
Am Vormittag hab ich immer erstmal irgendwo gefrühstückt – meist aber einfach nur in nem 7-Eleven (das ist eine Conventient Store-Kette, die meist 24/7 geöffnet sind und in den großen Städten alle paar Meter zu finden sind) ein paar Snacks und Getränke für den Tag gekauft und hab dann meine „Urlaubsaktivitäten“ gestartet.
Mal war ich per Rad unterwegs, manchmal bin ich einfach so durch Taipei gestromert. Langweilig wird es in der Stadt jedenfalls nie. 😀
Nachmittags bin ich dann zurück in mein Airbnb und hab mit meiner Arbeit begonnen. Das hat sich nicht wirklich von meinem normalen Ablauf hier in Deutschland unterschieden: Mails checken, Content erstellen, hier mal ein Onlinemeeting mit Kunden… Arbeit ist Arbeit, auch am anderen Ende der Welt.
Was ich an mir aber beobachten konnte: Ich war schon etwas disziplinierter als zu Hause. Denn ich wollte ja möglichst effizient arbeiten, um abends dann noch genug Zeit zu haben, auf Nachtmärkte zu gehen und mich mit Freunden zu treffen. Die Zeit vor Ort galt es einfach, möglichst effektiv zu nutzen. Das mochte ich sehr!
Meistens endete mein Arbeitstag zwischen 22 und 23 Uhr, was 15 bzw. 16 Uhr deutscher Zeit entspricht.
Vor- und Nachteile meiner Workation
Eingangs schrieb ich ja schon, dass mir meine Workation generell gut gefallen hat. Trotzdem sammle ich hier nochmal – quasi als Fazit – meine Pro- und Kontraliste.
✅ Pro: Was ich gut fand
- Konzentriertes Arbeiten: Schließlich wollte ich so wenig Zeit wie möglich mit dem „Work“ Teil in „Workation“ verbringen.
- Arbeit ist Arbeit, aber bei über 20°C und Sonnenschein macht alles doppelt so viel Spaß: Ich bin einfach ein Sommerkind und meine Laune droppt in den kalten Wintermonaten regelmäßig in den Keller. Der kleine Sommerboost in Taiwan tat da richtig, richtig gut!
- Speziell für Taiwan: Die Zeitverschiebung von +7 Stunden empfand ich als perfekt! Ich hatte tagsüber nie das Gefühl, ich würde was verpassen, weil meine Kunden zu dem Zeitpunkt ja sowieso noch schliefen.
- Für meine Kunden und Projekte änderte sich nichts: Ich hab die Reise sehr spontan gebucht. So spontan, dass das nicht mit meinen aktuellen Projekten hätte vereinbaren lassen. Da ich aber während meiner Reise „ganz normal“ gearbeitet hab, machte das für meine Arbeit gar keinen Unterschied.
❌ Kontra: Was mir nicht so gefiel
- Langsames Arbeiten am Laptop: Puh, mein mit Abstand größter Kritikpunkt. Zuhause arbeite ich an nem Ultrawide Monitor und hab mindestens 2 Fenster parallel geöffnet. An einem vergleichsweise kleinen Laptopbildschirm dauert alles doppelt so lange, weil ich viel switchen oder zoomen muss.
- Arbeiten unterwegs klingt romantischer als es ist: Lässig im Café sitzen und am Laptop arbeiten? Nah, nichts für mich. Ich bevorzuge Stille – und allzeit eine Steckdose in der Nähe. 😀
Meine tried & tested Tipps für die nächste Workation
Insgesamt hab ich ein paar (wie ich finde) schlaue Sachen gemacht, die ich nächstes Mal definitiv wieder genauso machen würde:
- Uhrzeit am Laptop auf deutscher Zeit lassen: Fand ich sehr praktisch. Mein Handy war automatisch auf die taiwanische Ortszeit gestellt, daher hatte ich beide quasi immer vor Augen.
- Dem Google Kalender eine zweite Zeitzone hinzufügen: Geht ganz einfach (bestimmt auch in anderen Systemen) und so erschient links neben der deutschen Uhrzeit auch direkt die taiwanische. Terminfindung war damit auch super easy.
- Unterkunft mit ordentlichem Arbeitsplatz buchen: Auch, wenn man doch mal von nem Café aus arbeiten will – es war super, dass ich einfach im Airbnb arbeiten und von dort aus danach direkt ins Bett fallen konnte.
- Die Tage nicht zu voll packen: Hiermit ist sowohl der Freizeit- als auch der Arbeits-Teil gemeint.
Würde ich wieder eine Workation machen? 🤔
Ja, ich würds wieder tun, haha! Ich war am Anfang wirklich skeptisch, ob es mir gefallen würde. Nun gut, Taiwan gefällt mir ja immer, da hat auch die Arbeit nichts dran geändert, haha!
Ob ich auch an einem neuen Urlaubsziel so happy gewesen wäre, weiß ich allerdings nicht. In Taiwan bzw. Taipei kenne ich mich schon recht gut aus, daher gabs jetzt keinen Culture Shock und ich musste mich nicht erst komplett neu einfinden. Auch die Zeitverschiebung war in Taiwan für mich einfach perfekt. Wäre ich in die andere Richtung der Welt gereist, hätte sich das eher nicht so gut in meinen „normalen Arbeitsrhythmus“ integrieren lassen.
Bleibt eigentlich nur ein Fazit: Nächste Workation muss wieder in Taiwan stattfinden, haha!
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