12.10.2022
Ich versuche hier auf jenni.works möglichst ehrliche Einblicke in meine Selbstständigkeit zu geben. Dass das Selbstständig machen im Großen und Ganzen zwar eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, aber eben nicht alles immer nur endgeil läuft, ich Fehler mache oder auch mal Projekte so richtig schief gehen.
Auf Instagram versuche ich ebenfalls, meine Selbstständigkeit zu dokumentieren, auch wenn es mir da nicht so gut gelingt, weil ich so wenig Spaß an der Plattform hab. Bin einfach lieber hier auf meinem Blog-Spielplatz, naja. Das ist eine andere Geschichte.
Vor einigen Tagen postete ich in meine Story dann rechts stehendes Meisterwerk, lel. Decke aufm Kopf, Katze auf der Tastatur und generell gar keinen Bock mehr. Dazu der Banger-Song „Kein Bock“ von MICHAL (hier der Song auf YouTube).
Es war ein Freitagnachmittag, Buchhaltung + Datenablage lag noch vor mir und ein Projekt sollte diese Woche noch fertig werden, hatte ich aber bis dahin erfolgreich weg-prokrastiniert. Urgh. Naja. Wahrscheinlich kennt die ein oder der andere die Situation.
Daraufhin schrieb mir Christine folgende PN als Reaktion (Danke, dass ich die hier veröffentlichen darf!):
„Folgen dir deine Kunden auch hier? Also nur so interessehalber. Hätte Bedenken mich meinem Arbeitgeber (in dem Fall ja eigentlich glücklicherweise du selbst) so unmotiviert zu zeigen.“
Meine erste Reaktion war erstmal so „hä?“ meine zweite „Wieso das denn?“. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Facetten sind mir an der (sehr berechtigten) Nachfrage von Christine klar geworden. Aber vielleicht erstmal von vorn:
- Ja, mir folgen auch Kunden auf jenni.works!
Nicht alle natürlich und ich setz das auch nicht als Bedingung voraus, um mit mir zu arbeiten, haha! Aber ich mache ja nun wirklich kein Geheimnis aus meiner Identität.Als ich noch als Freelancerin unterwegs war, aber ich die meisten Aufträge übrigens über meinen damaligen DIY-Blog KuneCoco bekommen. Ich hatte noch keine eigene Website, sondern hab nur low effort eine „Arbeite mit mir!„-Unterseite auf den Blog gestellt und dank SEO-Magic rankt der unter meinen gewünschten Keywords einfach noch immer mega gut.
- Das soll und darf mich aber nicht einschränken.
Also, nicht falsch verstehen: Ich würde niemals schrieben „boar, Kunde XY geht mir mit dem Feedback auf diese Kampagne so RICHTIG auf den Sack!“.Aber gerade, weil ich hier auch über Fails und scheiße gelaufene Projekte schreiben will, ist das manchmal schon eine Gratwanderung. Denn ich will mit meinen Posts hier natürlich niemanden bloßstellen oder irgendwelche Rache-Gelüste ausleben und mal so richtig vom Leder ziehen. Nein, darum gehts mir niemals, das würde ich nicht öffentlich schreiben (dafür hab ich WhatsApp mit Freundinnen ahahahah). Trotzdem will ich auch über die unschönen Seiten und shitty Erlebnisse (in anonymisierter Form) schreiben. Denn:
- Niemand kann mir erzählen, dass der eigene Job immer nur geil ist.
Wie Fachleute sagen: I daud it. 🤡
Ja, manches nervt.
Sei es die kurzfristig eingekippte Kampagne, das tausendste Mini-Feedback auf einen Post oder Ideen, die einfach nicht freigegeben werden. Nicht alles macht immer Spaß und nur, weil ich selbstständig arbeite, liebe ich nicht alles, was ich tue.
Und klar, oft (nicht immer 😂) hab ich auch vollstes Verständnis, warum Dinge manchmal eben scheiße laufen. Da hat die Kundin vielleicht selbst erst erfahren, dass vorm Wochenende noch eine Ad starten muss (und ist selbst genervt). Vielleicht wurde die Laufzeit einer Aktion plötzlich geändert und damit muss das Postimage für Insta nochmal schnell angepasst werden…
Aber nur, weil ich nachvollziehen kann, warum etwas passieren muss, kann ich trotzdem genervt davon sein.
- In der Selbstständigkeit gibt es mehr Nervpotential als nur die direkte Kundenarbeit.
„Leider“ (?) arbeitet man als Selbstständige ja nicht die ganze Zeit auf und mit Kundenprojekten, sondern hat auch noch den ganzen administrativen Kram am Arsch. Also alles, was in einem Unternehmen noch im Hintergrund abläuft.
Steuern, Buchhaltung, Akquise, Personalplanung,… Da dürfen meine Kund:innen gerne wissen, dass es mich nicht unbedingt mit Excitement erfüllt, das neueste Formular für das Finanzamt, Rentenversicherung oder KSK auszufüllen… 🌚
Ja aber STÖRT das Kund:innen nicht???
Puh, also ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Zumindest hat es mir noch niemand gesagt. Und selbst wenn: Es steht ja jeder Person frei, ob er/sie mit mir arbeiten möchte oder nicht, weil man sich so darüber stört, dass ich auch über meine Arbeit blogge und das Anonymisieren nicht ausreichend empfindet.
Überraschender Fakt: Ich bin keine übermenschliche Lichtgestalt mit 24/7 Top-Motivation. Manchmal hab ich nur
Emoji-Feedback (stimm ab!)