07.02.2023
Letztes Jahr bin ich mal wieder in die Falle getappt und hab mir für jeden Tag viel zu viel vorgenommen. Ist ja auch zu einfach: Die To-Do-Liste ist ja nie „leer“, als Selbstständige:r gibt es immer irgendwas zu tun. Irgendwas geht immer noch besser, noch mehr, noch größer, schneller, weiter. Mir fällt es oft schwer, ein „genug“ zu finden und zu definieren, wann ich „ausreichend“ abgearbeitet hab.
min-max Ziele
In meinem konkreten Beispiel geht es vor allem um Contentproduktion für Kunden. Ich arbeite meist fortlaufend mit Kunden in Retainern zusammen und erstelle für sie eine festgelegte Anzahl an Posts pro Monat. Die To-Do-Liste ist quasi nie leer, denn sobald Monat 1 vorbei ist, steht auch schon der Content für den Folgemonat an.
Die Lösung, die ich für mich gefunden hab: Ich setze mir für jedes Projekt min-max Ziele.
Also z.B. wie viele Postings ich an einem Tag mindestens erledigen will, wie viele maximal. Sonst hatte ich mir natürlich bereits immer zumindest ein Minimum definiert, das ergibt sich auch schon ganz logisch – denn alle Posts haben ja ein Abgabe- bzw. Postingdatum und können nicht ewig nach hinten geschoben werden. Neu in meinem Denken war dann aber das Maximalziel für jeden Tag.
Mehr ist nicht immer mehr
Konkret kann das zum Beispiel so aussehen:
Pro Tag erstelle ich für Kunde A mindestens 2 Postings, maximal 3. Hab ich 3 geschafft, höre ich auf. 🏝️
Bin ich früher mal besonders schnell mit 3 Postings fertig geworden, hab ich dann einfach noch 1,2,3 mehr erledigt. Ist doch super, dann komme ich schneller voran, oder? Ja, das geht vielleicht für ne gewisse Zeit gut, aber auf Dauer hab ich schnell gemerkt, wie meine Kreativität anfing darunter zu leiden. Und auch mein Feierabend, lel.
Das klingt vielleicht erstmal nach keiner großen Änderung, aber mir „Maximalziele“ zu setzen, hat mir sehr viel Stress und innere Unruhe genommen. In meinem Kopf schwirrte vorher immer dieses „ich könnte noch dies tun“ oder „vielleicht mach ich statt Feierabend einfach noch 2 weitere Postings fertig?“ herum.
Denn ein Nachteil der Selbstständigkeit ist ja „leider“ dass du auch für deine eigene Arbeitszeitmenge verantwortlich bist und dich niemand davon abhält, 10 oder 12 Stunden am Tag zu arbeiten. 🫠 Gerade, wenn man das, was man tut, auch noch gerne macht (hoffe, das ist bei uns allen einigermaßen der Fall), tappt man (ich) doch schnell in die Falle, sich selbst zu übernehmen, Leerlauf im Kalender mit weiteren Arbeits-To-Dos zu füllen anstatt was für sich und/oder die eigenen kreativen Akkus zu tun.
✨minimaler Aufwand, maximaler Effekt ✨
Zusammenfassend also:
Sich ein Max-Ziel zu setzen ist wirklich nicht schwer. Schwerer ist, das auch wirklich einzuhalten und sich nach getaner Arbeit nicht selbst auszutricksen und mit noch mehr Arbeit zu „belohnen“.
Mir gibt es sehr viel inneren Seelenfrieden, weil ich weiß, was ich an einem Tag geschafft haben muss (min-Ziel) und wonach ich wirklich aufhören sollte (max-Ziel). So geschrieben klingt das wirklich so nach keiner großen Veränderung, aber zumindest für meinen Kopf ist diese kleine Änderung eine Garantie für ✨guilt free Feierabend✨, haha!
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