11.05.2022
Vor zwei Wochen hab ich einen Online-Workshop zu einem Thema gemacht, von dem ich bisher null komma gar keine Ahnung hatte: Risographie. Hä, wie bitte, was? Falls dir das komplett gar kein Begriff ist, hier eine kleine Erklärung von Wikipedia:
”Die Risographie ist ein im Zylinderdruckverfahren durchgeführtes Schablonendruckverfahren nach Art der Siebdrucktechnik. Das Verfahren wurde von der japanischen Firma Riso entwickelt, woher das Verfahren seinen Namen hat. 1986 brachte die japanische Firma RISO Kagaku Corporation den ersten Risographen (kurz Riso) auf den Markt. Damals vorwiegend für die günstige und schnelle Vervielfältigung in Schulen und Behörden eingesetzt, entwickelte sich die Risographie mehr und mehr zur beliebten Drucktechnik für spezialisierte Verlage, Designer, Künstler und Illustratoren.
(Quelle)
Ich hab Risographie-Drucke schon in der Schule mal gesehen und fand den Look total schön. Vor ein paar Jahren wollte ich dann als Passion Project ein Zine erstellen und auf einem Riso drucken lassen – allerdings war es quasi unmöglich, irgendwo in der Nähe an so ein Ding ranzukommen.
So richtig losgelassen hat mich das Thema aber nicht, da kam mir besagter Workshop von Tine ganz recht! (Natürlich unbeauftragte Werbung, hab alles selbst bezahlt, fand den Workshop aber einfach supercool, daher will ich Tine unbedingt empfehlen!)
Der Workshop ist aufgeteilt in drei Teile:
- Gemeinsamer Onlinetermin mit Erklärung der Druckeigenschaften und Vorstellung der Printtechniken. Also, welche Motive eignen sich gut für den Riso, welche eher nicht so, auf was muss man bei der Vorlagenerstellung achten, dies das.
- Kreativ-Phase: Hier konnte jede Teilnehmerin dann innerhalb einiger Tage ihre eigene Druckvorlage erstellen. Entweder analog auf einer von Tine bereitgestellten Vorlage, oder auch digital. Ich hab mich für ne analoge Variante entschieden und hatte so verdammt viel Spaß!
- Per Post hab ich meine Vorlage an Tine in ihr Druckstudio in München geschickt. Dort druckt sie es nun, schickt mir 3 Drucke zurück und nächste Woche treffen sich alle Teilnehmerinnen nochmal zusammen online für ne kleine Online-Vernissage, bei der jede von ihrem Bild erzählen darf.
Ich hab letzte Woche nen #Risographie Online-Workshop gemacht, weil mich das Druckverfahren schon seit dem Studium fasziniert. ❤️👄❤️
— Jenni Kosche | ˵ ・ (●●) ・ ˵ | (@KuneCoco) May 6, 2022
Im ersten Teil wurden die Grundlagen erklärt (was geht, was geht nicht so gut) und nun in der zweiten Phase geht’s ans kreativ werden. 👩🏻🎨
🧵 pic.twitter.com/Sw9KlTluOC
Ich hab mein Bild noch nicht gesehen (ist gerade noch im Druck), aber ich bin mega gespannt und war direkt gehookt von der Drucktechnik. Und vor allem auch von der analogen Arbeit. Wie gesagt: Man kann die einzelnen Ebenenvorlagen auch digital erstellen, aber diese Collagenarbeit ganz weg vom Bildschirm war so, so, so entspannend und schön.
Naja, lange Vorrede. Mich hat das Thema einfach nicht losgelassen. Ich wollte auch so ein Ding. Also, einen Risographen.
Neue Geräte kosten mehrere tausend Euro, das ist definitiv nicht in meinem Hobby-Budget zum „einfach mal ausprobieren“. Zum Glück gibt es aber viele gebrauchte Geräte, die zwar teils schon sehr alt sind, aber für die es weiterhin Ersatzteile und Farben – und eine aktive Community – gibt.
Also suchte ich mich freitagabends durch Kleinanzeigen und Facebookgruppen… und fand tatsächlich ein gebrauchtes Gerät, das in etwa einer Autofahrt-Stunde von mir entfernt stand.
Okay, bisschen irre, aber nach zwei, drei Verhandlungsnachrichten mit dem Verkäufer dachte ich so: Ey, ich kauf das Riso-Ding jetzt.
Und nun steht das gute Stück nun bei mir im Büro und wartet auf den ersten Einsatz. Er ist wirklich schon sehr alt, Typ RP3100EP. Der Drucker war jahrelang (vielleicht Jahrzehnte?) nicht in Gebrauch und dementsprechend eingestaubt und braucht etwas Liebe.
Ein erster Druckversuch ist mit der Anzeige einer Fehlermeldung gescheitert, aber davon lass ich mich nicht unterkriegen – ich nerd mich da jetzt rein in das Thema.
Hab ich Ahnung von Druckern? Nein.
Bin ich handwerklich begabt? Eh, nope.
Aber weiß ich, wie ich alte Elektronik zum Laufen bringe? Auch nein.
ABER! Ich.hab.so.Bock. Bock auf ein neues Hobby. Bock auf mal keinen Bildschirm vor der Nase. Bock auf Riso. Bock aufs so richtig rein-nerden in ein Thema, von dem ich aktuell noch so gar keinen Schimmer hab. Mal wieder so richtig Anfängerin sein und sich ganz neues Wissen drauf schaffen.
Ich hab Bock und werd bestimmt immer mal wieder von meiner Risoliebe berichten!
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