15.09.2022
Ich hab mich vor ein paar Tagen mit jemandem via Instagram PNs übers Bloggen unterhalten bzw. darüber, warum es mir (und der Person auch) aktuell so schwer fällt, meinen regelmäßigen Blogturnus beizubehalten.
„Naja, wenn du es dir leisten kannst, aktuell nicht regelmäßig auf jenni.works zu bloggen, dann ist doch gut“.
Und ich dachte so… „leisten“? Äh… was? Stellte sich nach verwirrter Nachfrage meinerseits heraus: Die Person dachte, ich verdiene mit jenni.works Geld und das hier wäre einfach nur Step 1 in meinen Zauber-Funnel.
Uff. Naja. Ich kann dem Blogtitel schon mal vorweg nehmen: Geld ist es nicht, warum ich das alles hier seit 2020 mache!
Deshalb wurde es 2020 das Medium Blog
Warum startet man 2020 noch einen Blog – warum keinen TikTok Channel, kein YouTube oder zumindest einen Podcast?
Ne, ich hab mich für das Medium „Blog“ entschieden. Weil sich das schon immer nach mir angefühlt hat. Ich hab 2005 mein erstes LiveJournal eröffnet und da ein belangloses, nettes Online-Tagebuch geführt, später dann irgendwann meinen DIY-Schweineblog KuneCoco gestartet und tja, jenni.works war dann Jennis Blog 3.0.
Schreiben liegt mir. Zwar hab ich auch Spaß vor der Kamera, zu Snapchat-Zeiten hatte ich RICHTIG Bock darauf, YouTube reizt mich natürlich auch, aber das geschriebene Wort ist mein sicherer Hafen.
Schreiben macht mir Spaß. Schreiben geht mir (meistens) leicht von der Hand. Ich kann meine Gedanken sortieren und an mehr oder weniger witzige Formulierungen feilen.
Spontan ist nicht so der Wesenszug, der mich ausmacht. 😄 Außerdem ist man auf einem Blog nicht direkt „mit Gesicht“ am Start. Man kann mehr oder weniger „anonym“ schreiben – gut, na klar hab ich ein ordentliches Impressum und NATÜRLICH verheimliche ich nicht, wer ich bin, aber ich sitze hier eben sicher vor meinem heimeligen Computer und es ist egal, ob ich gerade nen Schlafanzug anhab oder mega aufgestylt bin.
Vielleicht tippt diese Worte auch gerade Mero, wir werden es niemals erfahren.

Weshalb ich mit jenni.works angefangen hab
Als ich mich 2018 selbstständig gemacht hab, hätte ich mir einen Blog wie jenni.works gewünscht. Da, jetzt hab ichs gesagt.
Vielleicht klingt das etwas abgehoben. Aber zumindest mir kam es damals so vor, als wären alle Internet-Business-Leute entweder so Larrys, die dich schnell über Nacht reich machen und in ihren Funnel locken wollten, oder „Bossbabes“, die scheinbar mühelos das Unternehmertum rocken, mit Guccitasche am Arm mit Starbucks Kaffee in der Hand im Porsche für ihre Businessfotos posieren.
Oder ja, trockene Gründer-Infoseiten gab und gibt es natürlich auch, die sachliche Infos zu sexy Themen wie Rechtsform wählen, Buchhaltung oder Skalierungsmethoden anbieten. Das ist natürlich richtig und wichtig und eigentlich kann ja sowieso jeder und jede das machen, was er/sie für richtig hält.
Hm. Ich suchte eher nach „menschlichen“ Erfahrungsberichten und Antworten auf meine Fragen. In meinem Umfeld wimmelte nämlich nicht von Unternehmerinnen, die ich mal easy nach ihren Misserfolgen fragen konnte. Ist ne Gmbh-Gründung wirklich ne gute Idee oder was kann ich da falsch machen? Wie reagiert man auf Red Flags? Was sind überhaupt Red Flags? Und warum bist du noch nicht für meinen krasstollen Newsletter angemeldet?
Okay, der letzte Punkt war offensichtlich einer meiner klasse Witze, an denen ich dank Schriftform im Blog lange feilen konnte. Und das kam dabei raus, naja.
Spaß beiseite: Klar ist es auch spannend, von Erfolgen zu lesen, aber über Misserfolge und Fehler und all das, was eben nicht so geklappt hat, darüber liest man viel zu wenig finde ich.
Und darüber schreibe ich auch noch viel zu wenig, btw. Denn na klar: Ich kann mich auch nicht freimachen von dem „Druck“ (von wem eigentlich??) irgendwie „erfolgreich“ (wer definiert das eigentlich??) zu wirken und bloß nicht wie jemand, die mehr dumme Fragen als schlaue Antworten hat. 💀
Okay, aber wenn hier kein Geld verdient wird – um was geht's mir dann?
Wie oben schon gesagt: Hier gibt es aktuell nicht mal Affiliate-Links (dazu hat Kato kürzlich erst gebloggt).
Ich will Affiliate-Programme überhaupt nicht verteufeln. Ich finde auch sponsored Posts oder generell Werbung nicht schlimm, sofern es eben passt. Ey, würde Notion um die Ecke kommen, ich würde garantiert nicht ablehnen?? Vielleicht gibt’s hier irgendwann Affiliate-Links, vielleicht gibts sogar mal eine bezahlte Kooperation. Who knows. (Demnächst kommt ein Bericht über ein kostenpflichtiges Tool, das ich kostenlos testen durfte. Ist das schon Seele verkauft? rip)
Fakt ist aber: Ich muss hier eben keine Werbung machen. Mein Geld verdiene ich mit meiner Agentur, die sich rein an Unternehmenskunden richtet.
Ich weiß nicht mal, wie viele Menschen jenni.works lesen. Ja, mein Hoster hat irgendwo Trackingfunktionen, die mir Basic Analytics ausspucken würden, aber ehrlich gesagt, will ichs gar nicht so genau wissen. Das würde mir ganz schnell den Spaß daran nehmen. Die Erfahrung hab ich bei meinem früheren Blog gemacht. 🫠🫠🫠
Worum es mir hier ✨ wirklich ✨ geht
jenni.works ist mein kleiner Platz im Internet. Hier kann ich schreiben, worüber ich mir gerade so Gedanken mache. Ich kann Notion abhypen. Oder auch kritisch sagen, dass ich Trello derzeit viel lieber nutze. Manchmal nerde ich auch über mein Riso-Projekt ab oder analysiere ausufernd meinen Monat.
jenni.works ist mein Online-Journal. Ich sortiere hier meine Gedanken. Ich formuliere sie aus. Ich recherchiere dazu. Und manchmal bekomme ich (als Antwort auf meinen Newsletter oder als PN auf Insta) auch mal eine Bestätigung, eine Kritik, eine Nachfrage oder auch ein freundliches Lob, das ich dann gierig wie eine Katze aufsauge.

In der letzten Zeit fiel es mir ganz schön schwer, hier meine regelmäßigen Postings beizubehalten. Ja, es war auch viel los bei mir (Katzen krank, Umzug, hoher Workload,..) aber vor allem kam ich im Sommer in eine Phase a la „uff, wen interessiert dein Geschreibsel hier eigentlich? Wofür setzt du dich jede Woche mehrere Stunden hin und schreibst hier so in den luftleeren Raum??“*
Jeder, der/die irgendwie Content ins Internet stellt, kennt diese Gedanken, glaub ich. Falls du noch nie solche Zweifel hattest, dann schreib mir und verrate mir dein Geheimnis. 😶
*Apropos „luftleerer Raum“: Das ist natürlich NICHT richtig und eigentlich auch ganz schön undankbar von mir. Denn ich bekomme sehr wohl Reaktionen auf mein Geschreibsel hier oder im Newsletter.
Ja, hier aufm Blog gibts wegen Cookie-Vermeidung keine Kommentare, aber ich hab mich jetzt dazu entschlossen, die Emoji-Reaktionen wieder einzuführen. Die sind nämlich beim letzten Theme-Change verloren gegangen, dabei ist das eine schöne Form des Kurz-Feedbacks. Also, wenn du magst, dann kannst du es direkt hier unten ausprobieren. 😏
Und, der letzte Punkt:
jenni.works macht mir Spaß! 💜 Manchmal mehr, manchmal weniger, zugegeben. Aber so ist das eben manchmal. Aber wenn ich jetzt in alten Beiträgen „blättere“, dann freu ich mich. Manchmal cringe ich auch, na gut. 💀 Aber generell bin ich froh, meine Selbstständigkeit hier etwas zu dokumentieren und freu mich, wenn sich jemand inspiriert oder angestupst fühlt.
Emoji-Feedback (stimm ab!)
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