28.09.2022
Vor fast 2 Jahren schrieb ich hier darüber, dass ich meine Agentur Social Media Kanäle neu gestalten wolle. Nun. Jetzt, knapp 2 Jahre später, kommt auch schon das Update dazu, wow!
Warum fällt mir Social Media für meine eigene Agentur so schwer?
Diese Frage hab ich mir gefühlt tausend Mal gestellt. Eigentlich macht mir das Medium doch Spaß? Contenterstellung und Strategiedinge mache ich den ganzen Tag, schon mein ganzes Berufsleben lang – und weil ich irre bin, auch in meiner Freizeit mit Projekten wie jenni.works hier oder davor jahrelang für meinen DIY-Blog KuneCoco. Warum fällt mir dann bei meinem Agenturaccount quasi nix ein, alles fühlt sich schwer an und ich hab einfach immer nur gehofft, niemand findet meine schlimm und peinlich aussehenden Kanäle. 😂
Schon 2019 zur Gründung meiner Agentur hab ich mich natürlich mal auf anderen Accounts umgeguckt, um zu schauen, was die da so machen. 👀 Ehrlich gesagt hab ich aber nix gefunden, was mich angesprochen hat oder was ich als Mini-Agentur auch realistisch umsetzen konnte.
Trotzdem war ich natürlich davon überzeugt, dass „einfach keine Social Media Kanäle haben“ keine Option für eine Social Media Agentur ist und hab dann diverse Dinge ausprobiert, einige (schlimme) Phasen auf meinem Instaaccount durchlaufen, bis ich dann – Stand jetzt – eine für mich gute Handhabung gefunden hab.
Die Phasen meines Agenturaccounts
1. Phase: Meta-Content: Social Media News, Memes und ein paar Infoposts
Zu Beginn erstmal einfach losgelegt: Mich und das damalige Team vorgestellt, ein paar der häufigsten Fragen in nem informativen Carousel verpackt, „spannende“ Infos aus dem Netz aufbereitet und ach, hast du schon den neuen Instagram-Sticker entdeckt?
Spoiler: Nobody cared. Natürlich nicht, warum auch? Die Infos, die ich anbot, die gab es tausendfach (und besser) aufbereitet. Warum sollte jemand auf den Instagram-Post von ROOM 707 warten, in dem die neueste Instagram- oder Facebook-Funktion vorgestellt wird? Bis hier ein Post online ging, haben die üblichen Branchenmagazine, Coaches und deine Mutter alle schon darüber berichtet.
2. Phase: Facebook Ads ABC
Dann dachte ich: Okay, wenn so allgemeine 08/15 Infos nix für mich sind, wie wäre es dann mit ✨ informativem Fachwissen✨?
Damals war ich noch auf Facebook Ads spezialisiert und wollte das auch unbedingt ausbauen. Wie könnte das also besser funktionieren, als wenn ich den Leuten da draußen zeige, dass ich richtig viel Ahnung von der Sache hab?
So nach dem Motto: Wenn die Leut sehen, wie viel es bei Ads zu beachten gibt, dann haben sie keinen Bock drauf, das selber zu managen und engagieren lieber mich, heeheheh.
Spoiler: Auch das ging nicht auf. Mit meinen überladenen Infoposts sprach ich keine Kunden an – dafür aber andere Dienstleister, Coaches und Anbieter aus derselben Branche. Das war stellenweise zwar nett und man kam mit Kolleg:innen ins Gespräch (oder lockte Business Larrys an), aber statt Aufträgen bekam ich eher Nachrichten wie
„Hey, super aufbereitet! Darf ich dein Diagramm in meiner nächsten Kundenpräsentation verwenden?“
Rip. 🫠 Also, nett, dass die Person überhaupt fragte, aber spätestens dann wurde mir klar: Uff, das hier führt auch zu nix. Ganz abgesehen davon, dass so ein ABC richtig pain in the ass ist. Schon beim sechsten Buchstaben hatte ich keinen Bock mehr, als mir für Buchstabe „J“ nix eingefallen ist, hab ich erst monatelang prokrastiniert, es anschließend vergessen und direkt „I“ gepostet und dann keinen Shit mehr drauf gegeben und die restlichen Buchstabenposts einfach lieblos durchgezogen.
(Hätte ich mal auf Kato gehört, die hat mir gleich davon abgeraten, naja)
3. Phase: Tumbleweed und Grillenzirpen
Nach dem verdammten ABC hatte ich einfach gar keinen Bock mehr und hab auf dem Account fast 1 Jahr einfach nichts mehr gepostet.
Spoiler: War nicht schlimm, hab keinen Kunden deshalb verloren, aber natürlich auch keinen gewonnen.
4. Phase: I have no idea what I am doing
Oh my cringe einfach. Völlige random Posts folgten.
„Hier ein Plattform-Update, guck!“ oder „Wir sind umgezogen“ oder (mein heimlicher Favorit) „Bald gehts hier richtig rund!“.
Spoiler: Gar nix ging rund, mich verließ jegliche Motivation und ich verschwand erstmal wieder völlig von diesem Account.
5. Phase: Die Setzkasten-Ära
Anfang dieses Jahres dann im Rausch von „new year new (Instagram) me“ fasste ich dann den Entschluss: Ich muss dieses Jahr endlich an meinen Instagram Account ran.
Und Zack, hier sind wir nun, im September, und „schon“ () hab ich mein Vorhaben umgesetzt!
Was hab ich genau gemacht?
Ich hab mir 9 strategische Postings überlegt, die vor allem potenzielle Kunden ansprechen sollen, nicht mehr andere Dienstleister.
Und: Ich hab mich von dem Gedanken verabschiedet, den Account regelmäßig im Feed zu bespielen. Da hab ich einfach keine Lust drauf. Und das ist bei meinem Geschäftsmodell auch einfach nicht nötig: Ich „brauche“ nicht ständig neue Kunden, da ich ja meist mit Retainern arbeite, also langfristige Kundenbeziehungen eingehe und einfach auch beschränkte Kapazitäten hab. Mehr als 3-5 Kunden kann ich nicht zeitgleich betreuen. Es ist für mich also einfach nicht notwendig, regelmäßig (über Instagram oder anderswo) Kunden zu akquirieren.
Deshalb nutze ich den Account wie eine Art Visitenkarte. Die 9 Postings + die Highlights füllen den Kanal optisch gut aus und ich muss mich nimmer schämen für den Anblick. 🤡 Wenn jetzt jemand über @room707.socialmedia stolpert, findet die Person alle meine Dienstleistungen, wie und wo ich arbeite und wie man mit mir zusammenarbeiten kann.
Und das ist in meinen Augen viel, viel passender zu mir und meiner Agentur als der nächste 08/15-Post mit Infos zum neuen Insta-Algorithmus-Update.
Von eigenen Account zum neuen (productized Service) Angebot
Und weil ich mir denke, dass viele Agenturen dasselbe Problem haben wie ich, hab ich mir so gedacht, dass ich aus meinem „Setzkasten“ (so nenne ich diese Art von Instagram-Visitenkarte) auch als productized Service anbieten will und hab dafür sogar eine eigene Salespage erstellt. Wenn du neugierig bist, kannst du gern mal gucken, aber das hier soll jetzt kein cleveres Content Marketing sein und dich in mein Angebot locken. 😂 Das Thema Salespage und „productized Service“ ist total neu für mich und ich fand (und finde) es total spannend auszuprobieren. Aber das ist dann schon wieder ein Thema für einen anderen Tag.
Übrigens: Jajaja, Social Media ist nicht nur Instagram, aber das war eben meine größte Baustelle. Meine Setzkasten-Posts kann ich nun, in leicht abgewandelter Form, auch auf Facebook und LinkedIn ballern, wenn ich will.
Emoji-Feedback (stimm ab!)
One comment
Comments are closed.