15.02.2022
Das hier könnte jetzt so ein richtig toller gesponserter Beitrag werden (und ich mega abcashen von Versicherungsanbietern oder Vergleichsapps etc.). Ist es natürlich NICHT, niemand bezahlt mich LEIDER hierfür, deshalb nenne ich hier auch keine konkreten Versicherungsnamen, nur die Art der Versicherung, für die ich mich entschieden hab.
Offensichtlich bin ich KEIN Versicherungsexperte und wenn du dich für andere Produkte entschieden hast, dann muss das nicht falsch sein. So, jetzt aber genug des Disclaimers, ran an die Buletten – äh, die Versicherungen:
Versicherungen für Selbstständige: Welche hab ich?
Die ersten drei Versicherungen meiner Liste habe ich als GmbH abgeschlossen. Danach kommen drei Versicherungen, die ich als „selbstständige Person“ Jenni abgeschlossen hab, die aber direkt mit meiner Selbstständigkeit zu tun haben.
Die Kosten für die einzelnen Versicherungen richten sich meistens nach Art deiner Branche, deinem Jahresumsatz und der gewünschten Versicherungssumme.
Betriebshaftpflichtversicherung
Kennt man, sollte man ja auch für den privaten Bereich haben. Jede Versicherungsgesellschaft hat natürlich ihre eigenen Bedingungen. Aber generell gesagt übernimmt eine Betriebshaftpflichtversicherung Personen- und Sachschäden für die eigenen Mitarbeiter, Kunden oder sonstige Besucher des Büros.
Manche Berufszweige haben eine Berufshaftpflichtversicherung, zum Beispiel Architekten und Tierärzte. Für mich als Social Media Agentur gilt diese Pflicht nicht.
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
Wat, nochmal Haftpflicht?! Yes, aber im Unterschied zur Betriebshaftpflicht geht es bei der Vermögensschaden-Haftpflicht um den Schaden, den ich bei Kunden verursachen kann.
Das kann zum Beispiel durch falsche Beratung sein. Oder (nicht, dass mir das schon mal passiert wäre *hust hust hust*) wenn ich bei Facebook Werbeanzeigen versehentlich einen höheren Betrag als mit dem Kunden vereinbart ausgebe. Dann ist ein Schaden am Vermögen des Kunden entstanden.
Geschäftsinhaltsversicherung
Das ist sozusagen die „Hausratsversicherung fürs Büro“. Wenn du keine Bürofläche hast, wirst du die wahrscheinlich nicht brauchen. Bei mir war das u.A. eine Vorgabe meines Vermieters.
Hier ist alles abgedeckt, was das Büro betrifft (ach was): Feuer, Einbruch und Raub, Wasser-/Sturm-/Hagelschäden und Glasbruch.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Diese Versicherung läuft nicht auf meine GmbH, die hab ich natürlich für mich als Person abgeschlossen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung springt in dem Fall ein, wenn ich körperlich oder psychisch nicht mehr in der Lage bin, meinen Beruf auszuüben. Sie zahlt mir dann eine Berufsunfähigkeitsrente.
Vor allem, wenn du nicht in die gesetzliche Rentenverischerung zahlst, ist eine BU-Versicherung in meinen Augen fast die wichtigste Versicherung. Am besten schließt du sie so früh wie möglich ab: Je älter man wird (und je mehr Vorerkrankungen man mitbringt), desto teurer wird der Spaß. Ich hab die Versicherung schon als Studentin abgeschlossen und hab trotzdem – obwohl ich kerngesund bin – von vielen Versicherungen direkt eine Absage kassiert.
Krankenversicherung: Privat oder gesetzlich
Als Selbstständige hast du die Wahl, ob du weiterhin in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben willst oder in eine private wechseln willst. Der Schritt will gut überlegt sein: Es gibt zwar (v.a. wenn du unter 55 Jahre alt bist) Möglichkeiten, wieder zurück in die gesetzliche zu wechseln, aber wenn du in der privaten Krankenversicherung bist, dann bist du da erstmal.
Wie oben gesagt: Ich bin keine Versicherungsexpertin und du solltest dir da deine eigenen Gedanken machen. Es gibt für beide Varianten pro und kontra. Und ob eine Zweiklassengesellschaft beim Thema Gesundheit generell so ne clevere Idee ist, das sei auch mal dahingestellt.
Ich persönlich habe mich für eine private Krankenkasse entschieden, vor allem aufgrund der besseren Gesundheitsversorgung.
Altersvorsorge: Rentenversicherung
Das Thema Altersvorsorge in der Selbstständigkeit ist fast einen eigenen Post wert. Aber der Vollständigkeit halber will ich dazu auch hier schon mal 1-2 Sätze schreiben.
Wie auch bei der Krankenkasse hast du auch beim Thema Rente mehr Entscheidungsmöglichkeiten als Angestellte. Du kannst dich dafür entscheiden, nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen und privat vorzusorgen. Auch hier gibt es für beide Seiten pro und kontra, für mich überwiegen aber klar die Kontra-Punkte bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Aber auch hier: Recherchiere selbst und mach dir deine eigenen Gedanken dazu!
Ich habe mich auch hier gegen die gesetzliche Rentenversicherung entschieden. Ich sorge für meine Rente privat vor. Zum einen mit einer privaten Rentenversicherung, die mir zumindest eine Grundrente garantiert, und mit ETFs, also passiven Indexfonds, in die ich monatlich Geld anlege.
Wichtig ist hier nur: Wenn du dich für eine private Vorsorge entscheidest, dann musst du auch wirklich privat was tun. Sehe ganz oft den Fehler, dass Leute sagen „jaja, ich zahl erstmal nix in die gesetzliche ein, und privat guck ich dann mal, wenn ich was über hab“. Nene, das ist der beste Weg in die Altersarmut – sich unbedingt früh damit beschäftigen! Ich will jetzt nicht klingen wie die o8/15-Finanzdudes auf YouTube, aber finanzielle Bildung ist wichtig. Thema Zinseszins und so.
Welche Versicherungen braucht man denn jetzt als Selbstständige?
Wie oben schon gesagt: Es kommt total auf deine individuelle Situation an. Brauchst du all die Versicherungen? Das musst du entscheiden. Es gibt auch noch viele andere Versicherungen, die eventuell sinnvoll sein könnten: Eine betriebliche Rechtsschutzversicherung zum Beispiel. Oder eine spezielle Mitarbeiterversicherung. Du kannst quasi fast alles und jeden versichern, aber ob das sinnvoll ist, das musst am Ende du entscheiden.
Übrigens, mein Tipp zum Schluss: Wenn du dich zum Thema Versicherungen beraten lassen willst, dann renn bitte nicht zu deinem Onkel Willy, der zufälligerweise auch Versicherungsmakler ist. Auch nicht, wenn der soooo nett ist. Suche dir einen unabhängigen Honorarberater. Der kann anonym bei verschiedenen Versicherungen Angebote einholen und dich unabhängig beraten. Warum nicht zum Versicherungsonkel Willy? Weil Willy provisionsbasiert arbeitet. Bedeutet, auch wenn der nicht nur für Versicherung X arbeitet, sondern verschiedene Versicherungen im Portfolio hat: Er kassiert für jede verkaufte Versicherung eine Provision. Und wenn du dir das Kleingedruckte mal genauer anguckst, dann oft gar nicht wenig. Merkst du nur nicht, weil Onkel Willys Provision in deine Beitragsberechnung einfließt und du also jeden Monat einen Anteil für Willy zahlst.
Im Gegensatz dazu bezahlst du einen Honorarberater direkt für seine Beratung. Er kassiert keine Provision von Versicherungen. Ob du also zwei, drei oder keine Versicherung mit/über ihn abschließt, hat keinen Einfluss darauf, wie viel Geld er verdient. Das mag im ersten Moment vielleicht teuer erscheinen (vor allem dann, wenn Onkel Willy die „Beratung“ doch „kostenlos“ anbietet??!), aber glaub mir: Langfristig bist du mit einer Honorarberatung besser dran. Und eine ehrlichere Beratung kannst du auch erwarten.
Emoji-Feedback (stimm ab!)
3 comments
Comments are closed.