23.11.2022
Bevor ich mich 2018 selbstständig gemacht hab, hab ich in unterschiedlichen Positionen in verschiedenen Agenturen und Unternehmen gearbeitet. Was mich daran oft genervt hat?
Mach deinen Job und bleib in deinem Bereich
In Festanstellungen gibt es feste Jobbezeichnungen. Okay, das klingt jetzt erstmal nicht schlimm, zugegeben. Ich meine damit aber vor allem starre Jobbezeichnungen.
Du bist als Texter:in angestellt? Dann hast du bitte auch nur zu texten. Auf deiner fancy Visitenkarte steht X? Dann mach bitte auf keinen Fall auch Y.
Bei mir war oft der Struggle, dass in meiner E-Mailsignatur zwar zum Beispiel „Social Media Managerin“ stand, ich aber Interesse an so vielen weiteren Bereichen hatte. Ich hab zum Beispiel schon immer richtig Bock auf Grafikdesign. Und in eigentlich allen Unternehmen und Agenturen, in denen ich bisher arbeitete, waren die Grafikpeople stets am Limit ihrer Kapazitäten. Na, das wär doch ne win-win-Situation, wenn ich da meine Grafikdesign-Fähigkeiten einbringen könne! 🤔
Durfte ich also Social Media Grafiken erstellen? Nein, denn das machen bitte nur Grafiker.
War ich Projektmanagerin, steuerte ich nur Projekte. Die eigentliche Arbeit machen die anderen. Eine Ad muss geschaltet werden, der zuständige Mediaplaner arbeitet nur bis 17 Uhr, aber jetzt ist schon 17:20 Uhr? Tja, dann geht die Kampagne heute eben nicht mehr live, sorry liebe Kundin, ich bin eben nur Projektmanagerin. 😊
Obwohl ich das problemlos hätte erledigen können. Das wahre Problem ist jedoch: Das steht nicht in meiner Job Description. Schade.
Aber gut, meckern hilft ja nicht
Aus Agentur/Unternehmenssicht mag das vielleicht irgendwo Sinn ergeben und eine gewisse „Planbarkeit“ schaffen. Da will ich mir gar kein Urteil anmaßen. Okay lol, doch irgendwie schon.
Mich hat dieses starre Konstrukt immer genervt.
Für mich hat sich das immer nach absolutem Quatsch angefühlt. Warum nutzen Agenturen und Unternehmen nicht alle Talente ihrer Teammitglieder? Zu viel (Personal-)Arbeit? Zu kompliziert? Naja, keine Ahnung.
Und deshalb hab ich mir in meiner Selbstständigkeit dann einfach einen eigenen Job erfunden. Na klar hab ich auch heute in meiner Mailsignatur irgendwas drinstehen: „Social Media Management„. Aber ich bin eben auch Projektmanagerin, Grafikerin, Influencer-Ansprechpartnerin, Kampagnenmanagerin, Texterin, Fotografin… Eben alles, was ich will.
Niemand hält mich auf, wenn ich mir zum Beispiel in den Kopf setze, jetzt einen Template Shop für Freelancer:innen zu erstellen. Hehe. Oder, wenn ich für einen Kunden ein eBook erstellen will, von Konzept über Text und Fotos bis hin zum Layout. Dabei heißt mein Job doch gar nicht „eBook-Erstellerin“, ups naja richtiger Rebell. Ich kann komplett frei entscheiden, was und was ich nicht anbieten will und meine Projekte dementsprechend planen.
Ich kann meinen eigenen Job immer wieder neu erfinden und umformen.
Diese Freiheit könnte mir eine normale Festanstellung natürlich niemals bieten. Und das ist nur einer der Gründe, weshalb ich so gerne Selbstständig bin. ♥️
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