„Mehr Zeit – wie man sich auf das Wichtigste konzentriert“ – ja, der Titel hat mich direkt angesprochen. 😀 Zeitmanagement ist für mich immer interessant. Gelesen hab ich das Buch schon vor ein paar Jahren, hab in meinen Notizen dazu aber eigentlich fast nur positive Worte, daher gehört das natürlich auch hier auf den Blog! ✨
Die beiden Autoren, Jake Knapp und John Zeratsky arbeiteten beide lange Zeit bei Google und haben dort Design Sprints etabliert und lauter so beeindruckendes Zeug. Gefallen hat mir, dass sie sich auch im Buch manchmal widersprechen, bzw. nicht immer einer Meinung sind. Der eine ist Frühaufsteher, der andere eher ne Nachteule. Obwohl ich selbst eher zu den Morgenmenschen gehöre, kann ich platte „Tipps“ wie „steh eine Stunde früher auf!“ einfach nicht mehr hören und fand es daher gut, im Buch zumindest zwei verschiedene Typen hören zu können.
Okay, schön und gut. Aber wie genau bekommen wir denn alle mehr Zeit?
Das vier Schritte System
- Pro Tag eine Highlight-Aufgabe vornehmen
- Keine Ablenkung davon (Laser-mode)
- Energie tanken (recharge the brain)
- Am Ende des Tages reflektieren (adjust & improve your system)
Easy, oder? 😀 Hier nochmal im Detail:
Meistens nehmen wir uns alle zu viele Dinge an einem Tag vor. Überquellende To-Do-Listen und ein schlechtes Gewissen sind da vorprogrammiert. Wir sind alle Opfer des „Busy Bandwagons„. Damit ist gemeint, dass wir alle immer (zu) beschäftigt sind und glauben, immer produktiv sein zu müssen. Und in unserem Produktivitätswahn verzetteln wir uns dann. Deshalb der Rat: Eine Highlight-Aufgabe pro Tag definieren, die mit den eigenen (größeren) Zielen einhergehen.
Der zweite Schritt ist der „Laser„, also der Fokus-Mode. Als Feind jeglicher Produktivität wird mal wieder das Smartphone genannt und (schöne Wortschöpfung) die so genannten „Infinity Pools“ darin. Apps wie TikTok, Instagram, Twitter und Co, die uns doomscrollen lassen und uns nach drei Stunden fragen lassen „oopsie, wo ist eigentlich die Zeit geblieben?“ (ich spreche hier absolut nicht aus Erfahrung). Stattdessen werden (ein echter Klassiker im Selfhelp-Game) Meditation und Musik zur Aufmerksamkeitssteuerung empfohlen. Die App Headspace wurde so oft genannt, dass ich die Vermutung habe, die Autoren sind Affiliatepartner, idk. 😂
Ein Tipp, den ich seitdem beherzige: Der Homescreen meines Smartphonebildschirms ist leer. Okay, bis auf meine vier Lieblingsapps unten, aber ansonsten: Leere. Warum? Weil ich so immer erstmal auf einen (fast) leeren Screen gucke und dann eine Millisekunde Zeit hab zu überlegen, was ich jetzt genau machen wollte. Ich bilde mir ein, dass ich so weniger direkt in die üblichen Infinity Pool-Apps springe, sondern mehr oder weniger bewusst Instagram und Co. ansteuere. (Bis dann die Muscle Memory anspringt, naja…)
Der dritte Punkt „Energize“ beschreibt, wie wichtig es ist, die eigenen Akkus regelmäßig aufzuladen. Dabei geht es um das Dreigespann Bewegung, Ernährung und ausreichend Schlaf. Kein Kaffee nach 14 Uhr, kein Netflix bis einem die Augen zufallen, auch mal den Arsch vom Schreibtischstuhl wegbewegen… die Klassiker. Weiß man alles, ignoriert man wissentlich.
Der vierte und letzte Punkt ist „Reflect“. Den Tag also Revue passieren lassen. Und dabei sind sich die Autoren nicht einig: Der eine schreibt seine Gedanken morgens auf, der andere abends. Hauptsache ist, man machts. Dabei soll man vor allem darauf achten, wie gut die drei vorangegangenen Schritte geklappt haben und was vielleicht doch für die ein oder andere Ablenkung gesorgt hat.
Mein Fazit zu "Mehr Zeit"
Die rund 300 Seiten haben sich sehr gut weggelesen. Weil ich es schon vor einigen Jahren gelesen hab, haben sich die Tipps aus dem Buch wahrscheinlich noch sehr viel neuer und fresher angefühlt, als wenn ich das Buch heute zum ersten Mal gelesen hätte. Ich kann trotzdem guten Gewissens eine Leseempfehlung für „Mehr Zeit“ abgeben. Denn mehr Zeit (oder zumindest weniger Ablenkung) können wir ja alle gebrauchen.
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