Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, endlich wieder mehr zu lesen. Als Kind war ich regelrecht Bücher süchtig (kein Witz: Meine Eltern bestraften mich mit Leseverbot, weil ich teilweise selbst beim Essen das aktuelle Buch nicht aus der Hand legen wollte), im Studium bin ich täglich 3 Stunden gependelt und hatte dementsprechend viel Zeit für Bücher. Mit Eintritt ins Arbeitsleben allerdings verschwand meine Leselust immer mehr. Verständlich auf der einen Seite, denn die „Wartezeiten“ in Bus und/oder Bahn fielen weg, auf der anderen Seite aber irgendwie schade. Deshalb wollte ich mir meine Leselust wieder aneignen. Wie? Indem ich mir selbst eine kleine Challenge auferlegt hab:
Mehr lesen: #52Bücher2020
Ja, dieser Hashtag ist tatsächlich ernst gemeint. Mein Ziel: 52 Bücher in einem Jahr zu lesen. Also durchschnittlich jede Woche ein Buch. Außerdem wollte ich mir vorrangig Sachbücher vornehmen, also keine Romane.
Zugegeben: Ein ehrgeiziges Ziel, das ich Anfang des Jahres noch mit diversen Zugfahrten und Pendeleien zu Kunden Vor-Ort-Terminen im Hinterkopf geplant hatte. Durch die Pandemie und das damit verbundene #StayHome, musste ich meine Lesegewohnheiten noch stärker umkrempeln, als ich ursprünglich gedacht hätte.
Wie viele Bücher habe ich denn nun gelesen?
Stand heute, 22. Dezember, bin ich bei 41 Büchern. Also noch 11 von meinem ursprünglichen Ziel entfernt. Ich schätze, über die anstehenden Feiertage kommt noch das ein oder andere Buch dazu, die 52 werde ich aber nicht ganz schaffen. Macht aber nix. Mehr als um eine absolute Zahl, ging es mir mit #52Bücher2020 darum, Lesen wieder zu einer Gewohnheit zu machen. Die Tipps von James Clear in seinem Buch Atomic Habits haben mir dabei übrigens auch gut geholfen. Was mir sonst noch dabei geholfen hat, wieder mehr zu lesen?
So hab ich wieder mehr Bücher gelesen
- Mehrere Bücher gleichzeitig lesen: Das hab ich früher nie gemacht. Da wurde ein Buch nach dem anderen gelesen. Bei Romanen könnte ich mir auch kein anderes Vorgehen vorstellen, bei Sachbüchern allerdings schon. Heute keine Lust auf das Buch zum Thema Marketing? Weiter geht’s im Guide zu Kreativitätstechniken.
- eBooks: Ja, echte Bücher fühlen sich besser an – eBooks machen mir das (Lese-) Leben aber so viel einfacher! Neue Bücher auch mitten in der Nacht kaufen, überall dabei haben, copy&paste der besten Zitate in meine Notion-Notizen zum Buch, kein Platzproblem im Bücherregal,.. Ja, ich sehe inzwischen viele Vorteile in eBooks.
- Online-Ausleihe der Stadtbibliothek: Schon einige Jahre bin ich im Besitz eines Bibliotheksausweises. Bisher hatte ich den sporadisch genutzt, um vor Ort Bücher auszuleihen. Dann hab ich aber die Online-Ausleihe für mich entdeckt. Ja, die eBook-Auswahl ist noch nicht sooo groß, aber ich hab dieses Jahr so einige Bücher „einfach mal so“ ausgeliehen um reinzuschnuppern. Gekauft hätte ich sie mir wahrscheinlich nie.
- Baby Steps: Nach zwei Seiten schweifen die Gedanken schon ab? Dann ist es so: Weg mit dem Buch für heute.
- Bücher nicht zwanghaft beenden: Ein Buch nach der Hälfte weglegen? Mein kindliches Ich würde empört schnauben. Natürlich quält man sich durch hunderte Seiten vom Hobbit, auch wenn das Buch gähnend langweilig ist. Wenn mich heute ein Buch nicht interessiert, dann zwinge ich mich nicht durch. Genauso, wenn mich nur ein Teil des Buches interessiert: Dann lese ich nur diesen einen Part und skippe durch die unrelevanten. Wer will’s mir verbieten?!
- Austausch: Ob hier auf dem Blog mit meinen Buchvorstellungen oder auf Instagram mit Zwischenständen zu meiner #52Bücher2020-Challenge. Auch das hat mich motiviert: Mich über die gelesenen Bücher auszutauschen bzw. Content daraus zu erstellen.
- Notion (natürlich): In Notion halte ich alle meine Buchnotizen fest und sammle Empfehlungen sofort in einer Liste, die ich irgendwo aufschnappe (oder die mir Kato empfiehlt). Brauche ich Inspiration für das nächste Buch, schau ich, was auf meiner Leseliste steht. Dann vertrödele ich meine Zeit nicht im eBook-Store, sondern kann direkt loslesen, ohne Zeit mit langer Suche zu verschwenden.
Mal schauen, auf welche Zahl ich dann wirklich am Jahresende komme. Egal, ob es dann doch noch 52 Bücher sein werden, oder es bei den aktuell 41 bleibt. Der Plan, wieder mehr zu lesen hat jedenfalls funktioniert. 👌🏻
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