19.01.2022
Ich bin erst vor kurzem durch einen Blogpost von Vanessa Lau (sehr lesenswert, hab ich schon im Newsletter empfohlen) auf die Begriffe „Lifestyle Business“ und „Growth Business“ gestoßen. Vielleicht super old News für manche, für mich wars aber neu.
Ich zitiere mal Vanessas Definition:
- Lifestyle business = get the highest profit possible so you can fund your lifestyle.
- Growth business = continuous investment in your business (even if it means lowering your profit) so you can keep scaling.
Und irgendwie dachte ich….hm. 👁👄👁 Wie würde ich eigentlich meine Agentur ROOM 707 kategorisieren? Hab ich Bock zu wachsen und ein superprofitables Business mit weltverändernder Vision daraus zu machen, wie die Larrys dieser Welt es mir predigen? Oder will ich klein und fein meine Agentur führen, sodass ich einfach nur gut davon leben kann und mir möglichst wenig auf den Sack geht? Ich hab das Gefühl, man spürt, welches Modell ich bevorzuge.
Zu Beginn meiner Agenturgründung bin ich auf jeden Fall mit dem Gedanken an schnelles Wachstum gestartet. Meine Selbstständigkeit lief da bereits besser, als ich es mir je gedacht hätte, da wäre eine GmbH-/Agenturgründung doch nur der konsequente nächste Schritt, oder? So macht man das doch. Wachstum, Wachstum. Höher, schneller, weiter.
Also los: Direkt eine erste Mitarbeiterin eingestellt, eine zweite Person folgte dann auch bald. Und größenwahnsinnige Pläne von zig weiteren Mitarbeiterinnen ebenfalls. Ich hab mich richtig gut und „geschäftsmäßig“ gefühlt. Wenn mich jemand fragte, „wie es denn so läuft“ war (und ist) eigentlich die erste Frage: „Wie viele Mitarbeiter hast du?“. Die zweite Frage ist dann die, ob man ein Büro habe. Das ist quasi das „Mein Haus, mein Auto, mein Boot…“-Spiel. Urgh. Einfach nur unangenehm. Die ersten zwei Jahre meiner Selbstständigkeit hab ich allein, meist in Jogginghose im Home Office gesessen – war ich da weniger businessmäßig als jetzt? Naja. Ich glaube nicht.
Dass das mit Mitarbeitern für mich nicht funktioniert hat, weil ich schnell gemerkt hab, dass ich den allergrößten Teil meines Arbeitstages nicht mehr mit meiner eigentlichen Arbeit, sondern mit dem Vor- und Nachbereiten sowie der generellen Führung von Menschen verbringen muss, das hab ich in meinem 2021 Review schon kurz angerissen. Ob ich über kurz oder lang wieder feste Mitarbeiter will oder für immer und ewig ne Ein-Personen-Agentur bleibe, weiß ich noch nicht. Aktuell ist es erstmal gut so, wie es ist.
Aktuell hab ich keinen Bock darauf, Menschen zu managen. Ich will coole Sachen machen und genug Geld verdienen, sodass ich in meiner Freizeit noch coolere Sachen machen kann. 😎 Ah ja und Miete zahlen können rockt auch irgendwie.
Also Growth Business nein danke (erstmal).
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